20. April 2022: Die Austro Control und Frequentis luden gemeinsam zur Pressekonferenz betreffend das neue Verkehrsmanagement System für Drohnen - Ummanned Traffic Management (UTM) - für Österreich. Das Event zur Digitalisierung und Automatisierung der Drohnen Sicherheit in kontrollierten Lufträumen fand im Austro Tower in Wien statt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Entwicklung einer eigenen Drohnen App für Kontrollzonen angekündigt. Mit dabei waren auch Valerie Hackl und Philipp Piber (beide GF der Austro Control) sowie Norbert Haslacher (CEO von Frequentis Österreich).
Inhalt
- Wozu ein Drohnen Verkehrsmanagement System für Österreich?
- Drohnen Traffic Management: Das Problem mit Flügen in Kontrollzonen
- Freigabe von Drohnen Flügen in Kontrollzonen bisher telefonisch
- Drohnen Verkehrsmanagement neu: Digitale Freigabe mittels App
- Das Automatisierte Traffic System sorgt für mehr Sicherheit bei Drohnen Flügen
- Komponenten des Unmanned Traffic Managements (UTM)
- Digitales Drohnen Traffic Management mit Start Anfang 2023
- Drohnen Verkehrsmanagement System Österreich - FAQs
- Links
Wozu ein Drohnen Verkehrsmanagement System für Österreich?
Drohnen beziehungsweise Multicopter gelten als unbemannte Luftfahrzeuge (uLFZ). In der EU Drohnenverordnung spricht man auch von sogenannten UAS, wobei dieses Kürzel für Unmanned Aircraft System steht. Als "Unbemannte Luftfahrzeug-Systeme" fallen Drohnen vollends unter das österreichische Luftfahrtgesetz, wobei deren Betreiber bei der Austro Control registrierungspflichtig sind (Drohnenregistrierung). Und das ist auch gut so, schließlich teilen sich unbemannte und bemannte Luftfahrzeuge ja auch den selben Luftraum! Damit nun auch in Zukunft der "sichere Einsatz von Drohnen in Ko-Existenz mit der bemannten Luftfahrt im österreichischen Luftraum" gewährleistet werden kann, soll nun ein automatisches Drohnen Verkehrsmanagement System für Österreich etabliert werden.
Drohnen Traffic Management: Das Problem mit Flügen in Kontrollzonen
Wer mit einer Drohnen in einem kontrollierten Luftraum (z. B. in der Nähe eines Flughafens oder in großen Höhen) fliegen will, braucht derzeit noch eine telefonische Freigabe durch die Luftfahrtbehörde Austro Control. Der Weg zur Freigabe des Drohnenfluges erfolgte dabei individuell und erfolgte dementsprechend aufwendig.
Freigabe von Drohnen Flügen in Kontrollzonen bisher telefonisch
So lief das "Drohnen Verkehrsmanagement" für Kontrollzonen bisher ab:
- Anruf des Drohnen Piloten beim zuständigen Turm (Tower) der Austro Control.
- Telefonische Durchgabe des jeweiligen Drohnen Flugplans.
- Die Austro Control nimmt die Daten auf und teilt den Flugplan dem für diese Kontrollzone zuständigen Fluglotsen mit.
- Der Fluglotse teilt dann seine Freigabe / Ablehnung telefonisch mit.
Das Problem: Diese für alle Beteiligten sehr aufwendige Methode kann der steigenden Anzahl von Drohnen Flügen in kontrollierten Lufträumen nicht mehr gerecht werden! Denn schon heute müsse man laut Valerie Hackl (Austro Control) an sonnigen Tagen über einhundert Drohnenflüge in Kontrollzonen bewältigen. Deshalb brauche man hier dringend "Digitalisierung und Automatisierung".
Drohnen Verkehrsmanagement neu: Digitale Freigabe mittels App
Und so so soll das Verkehrsmanagement für Drohnen in freigabepflichtigen Lufträumen in Zukunft funktionieren:
- Drohnen Piloten beantragen eine Freigabe für Flüge in Kontrollzonen über eine spezielle Drohnen App.
- Dabei werden z. B. folgende Daten digital an die Austro Control übertragen: Daten zum Drohnen Betreiber, zur Drohne, zu Flughöhe und Flugweg, etc.
- Die Fluglotsen am jeweiligen Kontrollturm (Tower) können dann direkt
A: eine Online Flugfreigabe erteilen
B: oder Änderungen anfordern (z. B. zu Flughöhe oder Flugradius oder zum beantragten Zeitfenster, etc.)
C: oder einen Drohnenflug in dieser Kontrollzone ablehnen.
Das Automatisierte Traffic System sorgt für mehr Sicherheit bei Drohnen Flügen
Dass das oben beschriebene digitale Drohnen Verkehrsmanagement System mittels App viel niederschwelliger für UAS Piloten ist, versteht sich von selbst. Demzufolge werden auch die illegalen Flüge mit UAS in Kontrollzonen auch abnehmen, womit schon alleine hierdurch dem Thema Sicherheit Rechnung getragen wird. Dabei sei noch ein weiteres Einsatzszenario dieses neuen Drohnen Traffic Managements hier beschreiben:
Denn ist zum Beispiel im betroffenen Gebiet gerade ein Polizeihubschrauber oder ein Rettungshubschrauber unterwegs, so kann die Austro Control über die Drohnen App auch sofort eingreifen. Sprich, der Fluglotse kann dann auch "mit einem Knopfdruck" alle Drohnen Piloten im Umkreis via App zur unmittelbaren Landung auffordern.
Philipp Piber von der Austro Control bringt die Vorteile des neuen Unmanned Traffic Managements (UTM) für Drohnen auf den Punkt:
"Mit dem neuen System tauschen wir Telefon, Notizblock und Kugelschreiber gegen ein Tablet"
Komponenten des Unmanned Traffic Managements (UTM)
Die erste Ausbaustufe des UTM soll folgende Sicherheitssysteme für den Drohnen Verkehr in Kontrollzonen mitbringen:
- Drohnen-Flugpläne sollen mittels einer Drohnen App übertragen
- und UAS sollen identifiziert werden. (hier ein Beitrag zum Thema Drohnen Remote ID)
- Damit soll man UAS Piloten vor gesperrten Lufträumen (No-Drohne-Zones) warnen können,
- wobei auch der "Einflug von Drohnen in spezielle Lufträume durch die Flugsicherung freigegeben werden" kann.
In Zukunft sollen dann mit der Bezeichnung „U-Space“ integrierte Drohnen Lufträume auf europäischer Ebene entwickelt werden. In diesen sollen dann alle - bemannte und unbemannte - Luftfahrzeuge im Flugverkehr "koordiniert und sicher" unterwegs sein.
Digitales Drohnen Traffic Management mit Start Anfang 2023
Laut Presseberichten und Austro Control soll das Unmanned Traffic Management (UTM) für Drohnen bereits Anfang 2023 mit einer Testphase starten. In den EE Verordnungen zum sogenannten U-Space Luftraum für Drohnen ist spricht man übrigens von einer Frist zur Umsetzung desselben bis 26. Jänner 2023.
Drohnen Verkehrsmanagement: Wie kam es zur Kooperation von Austro Control und Frequentis?
Die Entwicklung des Neuen Drohnen Verkehrs-Systems wurde schon 2021 ausgeschrieben. Dabei konnte sich das Team von Frequentis mit seinem Ansatz zur sicheren Integration von Drohnen in den Luftraum gegen andere Mitbewerber durchsetzen.
Hier mehr zum neuen europäischen Drohnen Luftraum bzw. zum Konzept des U-Space.
Drohnen Verkehrsmanagement System Österreich - FAQs
Hier sammeln wir noch weitere Fragen und Antworten zum neuen Drohnen Verkehrsmanagement System für Österreich. Solltet ihr darüber hinaus noch weitere Informationen zur automatisierten Integration von Drohnen in den Luftraum haben, so könnt ihr uns jederzeit gerne kontaktieren.
Das Verkehrsmanagement System für UAS in Österreich entwickelte die Österreichische Luftfahrtbehörde (Austro Control) zusammen mit Frequentis.
Das sichere Verkehrsmanagement System für UAS von Austro Control und Frequentis soll unter anderem die Startfreigabe für Drohnen in Kontrollzonen automatisieren. Je nachdem, welche Luftfahrzeuge gerade den Luftraum benutzen kann z. B. eine Drohne abheben oder nicht.
Das automatisierte Unmanned Traffic Management (UTM) für Drohnen wird in den kommenden 5 Jahren umgesetzt (Stand April 2022). Die Austro Control und Frequentis sprechen aber auch von einer ersten Testphase für das UTM mit Anfang 2023. Dabei wird man auch eine eigene Drohnen App zur Freigabe von Flügen in Kontrollzonen präsentieren.
Das automatisierte UAS Management in Österreich soll über eine spezielle Drohnen App realisiert werden. Über diese kann man dann für Drohnenflüge in Kontrollzonen eine Freigabe beantragen. Der Fluglotse bei der Austro Control kann dann diesen Flug digital freigeben, ablehnen oder Änderungen des Flugplans verlangen.
Für das kommende Unmanned Aircraft Traffic Managmement System (UTM) für Drohnen investieren Austro Control und Frequentis 5,3 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren (Stand April 2022).
Links
Wer noch weitere Informationen zu den Entwicklern des neuen Drohnen Verkehrsmanagement Systems sucht, findet hier nützliche Links:
Auf drohnenversicherung.com gibt's einen eigenen Beitrag zum Thema Unmanned Traffic Management (UTM) für Drohnen. Auf airandmore.at gibt's auch einen Beitrag zum neuen Drohnen Luftraum U-Space sowie einen eigenen Blog zum Thema Drohnen Unfälle.
Hier geht's zur Austro Control GmbH, Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt mit beschränkter Haftung, Schnirchgasse 17, A-1030 Wien sowie zur in diesem Beitrag zitierten APA OTS Presseaussendung und der Ausschreibung der Austro Control.
Diese verlinkung liefert mehr Infos zu Dronespace.at, dem Drohnen Portal der Austro Control. Hier gelangt ihr direkt zu Dronespace. Unter diesem Link geht's zu FREQUENTIS Österreich, Innovationsstraße 1, A-1100 Wien. Und hier noch der Artikel aus den Salzburger Nachrichten, den wir hier zitiert haben.
Hier gibt's die kostenlose ÖAMTC Drohnen App und Infos zu weiteren Drohnen Apps.