AIR&MORE Informiert diesmal wieder zum Thema Feuerwehr Drohnen:
Heute zu Gast bei Andreas Oblasser, dem Kassier des Bezirksfeuerwehrverbandes Kufstein. Im BFV Kufstein hat sich ein Team aus 3 Personen (Andreas Oblasser, Stefan Thaler und Robert Marksteiner) mit den potentiellen Einsatzgebieten von Feuerwehr Drohnen auseinandergesetzt und verschiedene Blaulicht Drohnen Hersteller aus Deutschland und Österreich auf Herz und Nieren geprüft.
Andreas, der Bezirksfeuerwehrverband Kufstein steigt in die Nutzung von Feuerwehr Drohnen ein, warum?
Wir haben uns im BFV Ausschuss mit der Frage auseinandergesetzt ob Drohnen in einem Feuerwehreinsatz eine Unterstützung wären.
Dabei wurde ein 3er Team zusammengestellt, um sich intensiv mit dieser Frage zu beschäftigen. Das Projekt war zeitlich beschränkt bis Ende Juli 2017, um dann erste Ergebnisse dem BFV Ausschuss zu unterbreiten. Nach der Präsentation war der Bezirksfeuerwehrausschuss einstimmig der Meinung, dass wir ein Pilotprojekt „Drohnen im Feuerwehreinsatz“ starten sollen.
Dies haben wir dann getan und bis September Drohnentests mit verschiedenen Herstellern aus Österreich und Deutschland durchgeführt.
Unser 3er Team hat parallel dazu auch die passende Drohnenausbildung bei Fly West absolviert.
Ihr habt vom Landesfeuerwehrverband Tirol den Auftrag bekommen, ein Pilotproket “Feuerwehr Drohnen” zu starten, wie wird dieses finanziert?
Nach weiterer intensiven Beschäftigung mit dem Thema – haben wir drei (mit Unterstützung des Bezirkskommandanten Hannes Mayr und Bezirksinspektor Stefan Winkler) auch dem Landesfeuerwehrverband unser Projekt präsentiert und Ende September 2017 wurde es dann ein „Pilotprojekt des Bezirksfeuerwehrverbandes Kufstein im Auftrag des Landesfeuerwehrverbandes“. Der Landesfeuerwehrverband hat sich bereit erklärt, die Anschaffungskosten der Drohne zu tragen – die weiteren Kosten wie Ausbildung, Versicherung, Betrieb übernimmt der Bezirksfeuerwehrverband Kufstein.
Bei Feuerwehr Drohnen denkt man sofort an den Brandeinsatz, wo sind Blaulicht Drohnen noch sinnvoll?
Neben Großbränden (Lageerkundung von oben) sind Drohnen bei Waldbrandeinsätzen (Glutnester, Ausbreitung…), Katastropheneinsätzen (Überschwemmungen, Murenabgängen, Felsstürzen…), Gefahrguteinsätzen (Arbeiten überwachen von oben aus sicherer Entfernung) auch bei Sucheinsätzen mit der Normalkamera und Wärmebildkamera sehr gut einsetzbar.
Welche rechtlichen Belange sind bei Feuerwehr Drohnen in Österreich noch zu klären?
Grundsätzlich ist diese Thema rechtlich noch ziemlich neu und es wird sich in der nächsten Zeit durch die vielen „Privatdrohnenflieger“ einiges ändern. Für den Blaulichteinsatz wünsche ich mir, dass gerade Drohnen in einem Blaulichteinsatz von gewissen Vorschriften ausgenommen werden (zeitliche Beschränkung, überfliegen von dicht besiedelten Gebieten…). Ich kann hier nur von uns sprechen – wir arbeiten für den Betrieb eine eigene Richtlinie für den Betrieb aus – um so sicher wie möglich in den Einsatz zu gehen.
Der Bezirksfeuerwehrverband Kufstein hat mehrere Drohnen Hersteller verglichen, auf wen traf Eure Wahl und warum?
Wir entschlossen uns mit der Firma TWINS aus Ampass zusammen zu arbeiten.
Die Firma TWINS ist nicht nur Hersteller – sondern sie bauen diese Geräte in erster Linie für ihre eigene Arbeit im Bereich Vermessung und so können auch wir unsere Vorstellungen vom Drohnenbetrieb im Feuerwehreinsatz sehr gut einfließen lassen.
Auch war für uns die Nähe in Tirol ein Kriterium.
Wie kann man Einsatzflüge von Feuerwehr Drohnen zusätzlich absichern?
Auch in diesem Bereich wird sich in der nächsten Zeit sehr viel tun – darum war uns auch wichtig, kein fertiges System zu kaufen – sondern ein System, dass mit der Erfahrung weiter entwickelt und angepasst werden kann. Jetzt bereits haben wir ein Geräterkennungssystem eingebaut – damit uns zBsp. ein Hubschrauber bereits beim Anflug erkennt und somit eine Kollision vermieden wird - auch eine Flugaufzeichnung ist bereits standartmäßig eingebaut, ebenfalls ein Laserabstandssystem nach unten ist vorhanden. Weitere Systeme (wie ein Fallschirm) kann bei Bedarf nachgerüstet werden.
Ihr habt zusätzlich einen Drohnenkurs absolviert. Welche Inhalte waren für euch wichtig?
Da unsere Drohne ein Abfluggewicht von ca. 12 Kg haben wird – ist es eine Voraussetzung der Austro Control, diese Ausbildung zu absolvieren. Für uns war dieser Drohnenkurs aber auch sonst sehr wichtig – Fly West ist auf unsere speziellen Erfordernisse sehr gut eingegangen und wir konnten nach diesem Tag viele neue Erkenntnisse auch in die weiter Ausarbeitung einfließen lassen – da wir „Flugneulinge“ sind – ist es schwierig, hier einzelne Inhalte herauszunehmen.
Feuerwehr Drohnen in Tirol - was bringt die Zukunft?
Dazu möchte ich noch keine Prognose abgeben – da wir ein Pilotprojekt sind, werden wir erst in einigen Monaten berichten können – wofür ist ein solches Gerät besonders oder auch nicht geeignet. In dieser Größenordnung und mit den vielen Spezialaufbauten der Drohne, ist es sicher nicht sinnvoll bei jeder Feuerwehr so ein Gerät zu stationieren. Wie viele es im Land verteilt benötigt werden die nächsten Monate zeigen.
Lieber Andreas, wir danken für das Gespräch!
Wenn sie mehr zum Thema Feuerwehr Drohnen erfahren wollen, dann klicken Sie hier ...
Zur Drohnen Kasko Versicherung für Österreich geht's hier ...
Hier finden Sie die beste Drohnen Haftpflichtversicherung Österreichs:
https://airandmore.at/haftpflicht-multicopter-und-flugdrohnen